Mittwoch, 30. April 2014

Orange Uganda - Die Abzocke mit dem Internet

Das hier wird nun wohl ein eher kurzer Eintrag, ich muss das aber trotzdem loswerden. Es geht um die Verfügbarkeit und die Geschwindigkeit des Internets in Uganda. Also das grenzt wirklich schon an Abzocke, wie hier die Kunden behandelt werden.
In Uganda hat kaum jemand Internet aus dem Kabel zu Hause. Hier muss man einen Internet-Dongle kaufen, also eine Art USB-Stick, der als Modem fungiert und mit dem man somit ins Internet kommen kann. Der Hacken an der Sache ist, man kauft nicht einfach diesen Stick und kann dann surfen. Nein, man muss eine SIM-Karte kaufen und diese in den Stick montieren. Für diese SIM-Karte muss man dann sogenannten "Mobile Internet Credit" kaufen. Ich hatte mich für den Anbieter Orange entschieden, vielleicht war das ein Fehler, ich weiss nicht, ob die anderen besser sind.
Jedenfalls ist Internet in Uganda schweineteuer und verdammt langsam. Man kann sich ein Packet von einem Gigabyte für einen Monat kaufen, was zum Beispiel 35'000 Schilling kostet. Zwei Gigabyte für einen Monat (d.h. der Kredit ist nur 30 Tage lang gültig) kosten dann 50'000 Schilling und so weiter. Das Problem ist, die Geschwindigkeit des Downloads ist zwar okay (bis zu 1MB/s) aber wenn man zum Beispiel Youtube benutzt, kann man die Megabyte förmlich davonrennen sehen :) Man ist also ständig am Kredit nachladen.
Die Abzocke, von der ich spreche, bezieht sich aber auf das sogenannte "Unlimited Internet" Packet. Da wird versprochen, man kann einen Monat soviel downloaden wie man will. Das kann man eigentlich auch, nur ist die Geschwindigkeit auf lächerliche 64kb/s beschränkt. Was heisst, wenn man zwei Gigabyte downloaden möchte (was in der Schweiz vielleicht eine Viertelstunde dauert mit guter Verbindung oder sogar schneller), wartet man an die fünfzehn Stunden :) Das die Geschwindigkeit derart beschränkt ist, wird einem beim Kauf nicht erläutert. Das "Unlimited Internet" Packet kostet auch stolze hundert Franken im Monat (300'000 Schilling).
Eigentlich ist es ziemlich nutzlos, durch den Tag hat man grottenschlechten Speed, da kann das Laden von Facebook schon mal an die zehn Minuten dauern. In der Nacht ist es etwas besser, aber natürlich nie mehr als 64kb/s... Wenn man etwas downloaden möchte, muss man also den PC über Nacht laufen lassen, weil man sonst einfach keine Chance hat, die Sachen aus dem Internet runterzukriegen...
Ich weiss, wir in der ersten Welt sind sehr verwöhnt mit gutem Internet, ich musste das aber doch mal loswerden. Auch bin ich mir als Downloadfreak natürlich gute Geschwindigkeiten gewöhnt, aber wenn ihr mal folgenden Screenshot betrachtet, das schiesst dann doch wohl den Vogel ab:


Wer das Bild oben versteht, wir sicherlich lachen müssen, ob der grottenschlechten (und teuren) Verbindung :) Wenn man seinen Laptop übrigens viel benutzt, sollte man sichergehen, dessen Akku immer voll zu laden, weil mindestens dreimal pro Woche der Strom in Kampala ausfällt, zumindest war das so in letzter Zeit. Und dann ist der Strom nicht etwa für ein paar Stunden weg, nein, dass kann schon mal einen ganzen Tag oder auch länger dauern... Aber man gewöhnt sich daran.

Also wer nach Uganda kommt und das Internet benutzen möchte, sollte sich auf etwas gefasst machen. Es ist weit hinter der heutigen Zeit, es ist langsam und es ist verdammt teuer. Ich habe euch gewarnt! :) Bis zum nächsten Mal, liebe Leser.

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